Wie weiter für tausende Menschen, die sich teils aus Solidarität, teils aus Zwang haben gegen Corona impfen lassen und seitdem mit teil schwersten Folgen zu kämpfen haben? Nachdem heute publik wurde, dass das Institut Long Covid schließen muss, stehen viele Betroffene vor einem Abgrund. Dazu äußert sich unser gesundheitspolitischer Sprecher Thomas de Jesus Fernandes:
„Die Ministerin hat uns ins Gesicht gelogen und damit tausenden Menschen einen Stoß in den Abgrund versetzt. Wer sich noch vor wenigen Jahren oder sogar Monaten solidarisch zeigte und auch entgegen seiner Überzeugung quasi aufgrund staatlich angeordneter Solidarität hat impfen lassen, steht heute mit den Konsequenzen allein da. Bürgerinnen und Bürger, die teils schwere körperliche Einschränkungen in Folge der Coronaimpfung haben, hatten bisher ohnehin vergebens auf Anerkennung in der Politik gewartet.
Auch die Forderungen nach Forschung auf diesem Gebiet fand kaum fruchtbaren Boden. Auf das Drängen unserer Fraktion hin, Forschung und Förderungen in diese Richtung anzutreiben, sagte Frau Drese aus, dass dies unter anderem ohnehin schon in dem viel gefeierten Zentrum Long Covid von Frau Dr. Jördis Frommhold mit geschehe. Menschen, die unter Post-Vac leiden, sollen sich dorthin wenden – wohl wissend, dass die Förderungen nicht verlängert werden und das Zentrum somit schließen muss. Für uns ist es ein klarer Fall von Verhöhnung. Die Betroffenen sind der Ministerin egal, dies zeigte sie schon oft in ihren Worten und nun auch in Taten.
Im Land verbleiben jetzt zwei Anlaufpunkte, die sich offiziell für Long-Covid Patienten einsetzen und an welche sich auch Impfgeschädigte wenden sollen. Deren Wartelisten sind so voll, dass bis zum Beginn der Behandlung Monate vergehen. Ob Post-Vac Patienten hier überhaupt die Hilfe finden die sie brauchen, bleibt fraglich. Wir fordern, dass die Ministerin sich endlich stark macht für Menschen, die sich solidarisch verhalten haben und die nun gleiches von ihr erwarten. Uns erreichen täglich Emails von betroffenen Post-Vac-Patienten, die uns ihr Leid klagen. Wir werden uns weiterhin für sie einsetzen.“
Redaktioneller Hinweis:
Plenarprotokoll vom 26.01.2013 mit den Aussagen von Ministerin Drese: https://www.dokumentation.landtag-mv.de/parldok/dokument/55964/plenarprotokoll_8_43.pdf#search=%22impffolgen%22