Proteste ankündigend, beklagt der Landesschülerrat Überforderungen und die Zunahme stressbedingter Störungen unter Kinder und Jugendlichen. Dazu erklärt der schulpolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult:
„Wenn sich Schüler trotz beständig abgesenkter Anforderungen und aufgeweichter Bewertungsmaßstäbe so überfordert fühlen, dass Ängste, Depressionen und Essstörungen zunehmen, scheint darin ein Widerspruch zu liegen. Die Bildungspolitik kommt Schülern mit der Vereinfachung von Prüfungen und allerlei Abwahlmöglichkeiten sowie ‚Nachteilsausgleichen‘ weitgehend entgegen. Hindernisse werden sogleich aus dem Weg geräumt. Man sehe sich das diesjährige Mathe-Abi an …
Aber: Zum einen ist es tatsächlich bedenklich, wenn Kinder- und Jugendliche von der als bildungspolitischer Segen verstandenen Ganztagsschule vereinnahmt werden wie von einem faden erwachsenen Arbeitsalltag. Zum anderen mutet es bitter komisch, dass der Schülerrat den Verzicht auf Bewertungen in Sport, Musik und Kunst fordert und sich stattdessen ein Fach für Resilienztraining und Stressbewältigung wünscht.
Einst erwarben Jugendliche Resilienz und Stresstoleranz über echte Erlebnisse und Bewährungen, also gerade beim Sport oder in der Musik und den Künsten, als Helfer in der Ernte und überhaupt durch Teilnahme am erwachsenen Leben in betrieblicher oder landwirtschaftlicher Praxis. Ein stabileres Vertrauen in das eigene Können wird nicht in inszenierten innerschulischen Selbsthilfegruppen und tantenhafter Fixiertheit auf psychische Befindlichkeiten erworben, sondern im Leben selbst – vorzugsweise außerhalb schulischer Indoor-Projekte. Auch mal an die eigenen Grenzen gehen – und darüber hinaus!
Im laufenden Landtagsplenum fordern namentlich die Grünen jetzt noch mehr Ganztagsschule, schwafeln von Qualitätskriterien und Evaluationen. Wir aber wünschen eine Stärkung der Jugend, indem sie über eigene Anstrengung und in Begleitung inspirierender Lehrkräfte das Vertrauen in die eigene Klugheit und Kraft zurückgewinnt. Jammern hilft nicht, es bedarf der Erfahrung: Ja, ich schaffe das. Und ich habe Lust drauf, es mir und anderen zu beweisen!“