Produktives Lernen: Kein Grund zu neuerlich ministeriellem Eigenlob

Das Bildungsministerium stellt das „Produktive Lernen“ als Erfolgsmodell dar. Dazu erklärt der schulpolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult:

„Schülern mit Schwierigkeiten im abstrakten Denken einen praktischen Zugang zum Schulstoff und somit einen Abschluss zu ermöglichen, das ist richtig. Drei Tage die Woche im Betrieb oder in einer Einrichtung, dann zwei Tage klassisch Schule – das ermöglicht genaue Erfahrungen, Kenntnisse über technische Anwendungen und so auch Erfolge. Insofern: Sinnvoll ausbaufähig, auch im neuen Verhältnis drei Tage Schule, zwei Tage Praxis.

Nur: Wenn bisher nicht einmal diese Brücke zum erfolgreichen Abschluss trägt, ist das ein Warnsignal. Wie eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion ergab, schafften von den Teilnehmern am Produktiven Lernen in den letzten Jahren ca. ein Drittel und mehr den Abschluss der Berufsreife nicht, obwohl dafür nicht einmal Prüfungsleistungen erforderlich sind, sondern nur das Erreichen des Klassenziels der Klasse 9.

2022/23 scheiterten 34 Prozent, 2021/22 44 Prozent, 2020/21 27 Prozent an den vergleichsweise niederschwelligen Anforderungen. Nur ein bis vier Prozent erreichten die Mittlere Reife. Wenn nun im Schuljahr 2023/24 zwar knapp 68 Prozent einen vereinfachten Abschluss erlangten, aber 32 Prozent – einschließlich der Förderschüler – nach wie vor nicht, dann kann auch das noch nicht als echter Erfolg gelten.

Insofern treten wir für eine bessere Sicherung basaler Grundlagen des Lesens, Schreibens und Rechnens und somit des elementaren Verstehens ein. Ebenso wichtig erscheint uns die Erziehung zu ausdauerndem Fließ, Anstrengungsbereitschaft und Selbstüberwindung, um wenigstens diesen Abschluss zu erreichen. Bisherige Ergebnisse sind jedenfalls kein Ruhmesblatt.“

AfD-Fraktion MV

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