Pflegekrise in Mecklenburg-Vorpommern: Alarmierende Zahlen und politische Untätigkeit – Der Zusammenbruch droht

Der jüngste DAK-Report zur Pflege in Mecklenburg-Vorpommern lässt keinen Zweifel mehr: Die Personalnot wird sich bis 2030 derart verschärfen, dass die Gesundheitsversorgung im Land vor dem Zusammenbruch steht. Doch der Personalmangel ist nur eines von vielen Problemen, die auf das jahrelange Versagen der Landes- und Bundesregierung zurückzuführen sind. Während die Landesregierung untätig bleibt, treibt die verfehlte Krankenhausreform der Bundesregierung die Kliniken im ländlichen Raum in den Ruin. Bürokratie, fehlende Anreize für Mediziner und die Abwanderung von Pflegekräften haben die Pflege und das Gesundheitswesen in eine existenzielle Krise geführt. Lippenbekenntnisse reichen nicht mehr – es braucht jetzt echte Lösungen, um den Kollaps abzuwenden. Was wir brauchen, sind keine weiteren Lippenbekenntnisse, sondern echte Lösungen, um diesen drohenden Pflegekollaps abzuwenden. Hierzu unser gesundheitspolitischer Sprecher, Thomas de Jesus Fernandes:

Die Zahlen sprechen eine klare und beängstigende Sprache: 143.000 Pflegebedürftige wird Mecklenburg-Vorpommern bis 2030 haben – ein Anstieg um mehr als 20 % im Vergleich zu heute. Schon jetzt sind wir bundesweit Spitzenreiter mit 6.405 Pflegebedürftigen pro 100.000 Einwohner. Doch wo bleibt die Antwort der Politik? Pflegekräfte in Mecklenburg-Vorpommern sind chronisch überlastet. 50.000 Pflegekräfte fehlen bundesweit schon heute, und der Bedarf wird weiter steigen.

Statt die Pflegekräfte zu entlasten, ertrinken sie in Bürokratie. Drei Stunden täglich verbringen Pfleger im Schnitt mit Dokumentationspflichten – das entspricht rund einem Drittel ihrer Arbeitszeit. Würde man diesen bürokratischen Aufwand nur um eine Stunde pro Tag reduzieren, könnten 47.000 mehr Pflegekräfte und 21.600 Vollkräfte im ärztlichen Dienst arbeiten.

Ein weiteres Problem, das insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern seit Jahren ignoriert wird, ist die ineffiziente Nutzung der medizinischen Ausbildung. 411 Studierende beginnen jährlich ihr Medizinstudium in Greifswald oder Rostock. Doch nur 40 % von ihnen bleiben nach ihrem Abschluss in Mecklenburg-Vorpommern. Das ist ein vernichtendes Urteil über die Anreize, die das Land seinen Absolventen bietet. Trotz der enormen Kosten von 200.000 Euro pro Studienplatz, die das Land aufbringt, um junge Mediziner auszubilden, profitieren wir nicht von dieser Investition. Stattdessen wandern die Absolventen in andere Bundesländer oder ins Ausland ab – und die medizinische Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern bricht weiter zusammen.

Während Mecklenburg-Vorpommern vor dem Kollaps steht, treibt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach eine Krankenhausreform voran, die nichts weiter als eine Totgeburt ist. Diese Reform wird besonders die Kliniken im ländlichen Raum hart treffen. Von den 45 Kliniken bundesweit, die akut insolvenzgefährdet sind, werden 42 wohl nicht zu retten sein. Auch in Mecklenburg-Vorpommern stehen etliche Kliniken vor dem finanziellen Kollaps. Und was tut die Landesregierung? Sie lobt diese unsinnige Reform, die den ländlichen Raum weiter entblößen wird, anstatt endlich die versprochenen Hilfsfonds zu schaffen, die den Kliniken helfen könnten. Lauterbachs Reform bevorzugt die großen Städte und lässt die ländliche Grundversorgung verkommen. Gerade in einem Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern bedeutet das für viele Menschen: längere Wege, schlechtere Versorgung und im Notfall potenziell lebensgefährliche Verzögerungen.

Das Versagen bei der Migration von Fachkräften setzt dem Ganzen die Krone auf. Die Landesregierung verspricht viel in Bezug auf den Einsatz ausländischer Fachkräfte zur Bewältigung der Pflegekrise. Doch die Realität ist eine andere. Aus Antworten der Regierung auf Anfragen der AfD-Fraktion wird deutlich, dass sie nicht einmal verlässliche Daten über die Anzahl und Herkunft dieser Fachkräfte erheben kann. Es gibt keine Transparenz darüber, wie viele Ärzte und Pflegekräfte aus dem Ausland tatsächlich in Mecklenburg-Vorpommern arbeiten und wie effektiv die Zuwanderung für das Land ist. Ohne diese Informationen ist jede Diskussion über die Einwanderung von Pflegekräften ein politisches Nebelspiel.

Die Pflege- und Gesundheitskrise in Mecklenburg-Vorpommern spitzt sich dramatisch zu. Die Regierung hat es jahrelang versäumt, entschlossene Schritte zu unternehmen, und jetzt stehen wir am Abgrund. Es ist höchste Zeit für konkrete Maßnahmen und echte Reformen. Die AfD-Fraktion wird weiterhin Druck ausüben, damit die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern die Gesundheitsversorgung bekommen, die sie verdienen. Schluss mit den falschen Versprechungen – wir fordern Taten!“

Forderungen der AfD-Fraktion: Sofortiges Handeln ist gefragt!

  1. Bürokratieabbau: Pflegekräfte brauchen Entlastung – jetzt! Jede Stunde weniger Bürokratie bedeutet mehr Zeit für Patienten. Wir fordern eine radikale Reduktion der Dokumentationspflichten, um die Pflege effizienter und menschenfreundlicher zu gestalten.
  2. Attraktivität der Pflegeberufe steigern: Wir müssen Pflegekräfte im Land halten, anstatt sie zu verlieren. Höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und eine echte Wertschätzung ihrer Arbeit sind der einzige Weg, um das Pflegepersonal zu stabilisieren.
  3. Landespflegegeld einführen: Pflegende Angehörige sind eine unverzichtbare Säule der häuslichen Pflege. Es ist an der Zeit, dass ihre Arbeit finanziell besser honoriert wird.
  4. Soforthilfen für Kliniken und Pflegeeinrichtungen: Um den Kliniken im ländlichen Raum das Überleben zu sichern, ist ein Hilfsfonds von mindestens 20 Millionen Euro notwendig. Ohne diese Hilfen werden etliche Krankenhäuser schließen müssen, was zu einer drastischen Verschlechterung der Gesundheitsversorgung führen wird.
  5. Erhalt aller Klinikstandorte: Die Krankenhausreform von Lauterbach muss gestoppt werden! Wir fordern den Erhalt aller Klinikstandorte in Mecklenburg-Vorpommern und die Einführung von mobilen Gesundheitseinrichtungen, um die Versorgung in den ländlichen Gebieten zu gewährleisten.
  6. Medizinstudenten im Land halten: Wir können es uns nicht leisten, junge Mediziner nach der Ausbildung zu verlieren. Mecklenburg-Vorpommern muss attraktive Anreize schaffen, damit Absolventen im Land bleiben und hier zur Sicherung der medizinischen Versorgung beitragen.

Quellen:

AfD-Fraktion MV

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