Zum Start der Tourismussaison wirbt das Bildungsministerium auf rund 40 Werbeflächen an Verkehrsknotenpunkten und Bahnhöfen so aufwendig wie teuer für den öffentlichen Schuldienst. Dazu erklärt der bildungspolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult:
„Rapsfelder, Seen und Ostseestrand. Dazu ein aufblühender Frühling. Schon in seiner immens teuren Aktion ‚lehrer-in-mv.de‘ wirbt das Bildungsministerium stereotyp mit der sogenannten Work-Life-Balance, die für einen Lehrer nirgendwo schöner zu haben wäre als im Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern. Das sollen alle total cool finden, erscheint aber zu simpel. Denn: Lehrer werden nicht zum Urlauben herkommen, sondern zur pädagogischen Arbeit.
Und die verlangt hierzulande Engagement und Kraft: 27 Wochenstunden, Nachholbedarf wegen einer verfehlten Corona-Schulpolitik, volle Klassen, in den urbanen Gebieten viele Migranten und ukrainische Flüchtlingskinder, dazu eine schlecht improvisierte, aber aus politischen Gründen um jeden Preis durchgezogene Inklusionskampagne lassen keinen gechillten Job erwarten. Im Gegenteil: Lehrer zu sein, das ist kein Job, sondern Beruf, ja Berufung. Jenseits flotter Sprüche täte mehr Lebensernst gut, gerade weil die Defizite der Schüler in basalen Kompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen enorm sind.
Wichtiger als Mecklenburg-Vorpommern-Klischees auf Hochglanz-Plakaten ist die Rückbesinnung auf die eigentlichen Arbeitsfelder des Lehrers: guter Unterricht an modern ausgestatteten Schulen, die genau das endlich wieder zur Hauptsache machen – jenseits von Bildungsideologisierung, vorübergehender Moden und überzogener Versprechungen.“