Neue Schulabschlussverordnung veröffentlicht: Prüfungsanforderungen werden doch reduziert

Mit Beginn des neuen Schulhalbjahres ist eine neue Schulabschlussverordnung in Kraft. Dazu erklärt der schulpolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult:

„Während das Bildungsministerium die neue Schulabschlussverordnung lediglich als Harmonisierung und Standardisierung der bisherigen fünf Einzelverordnungen darstellt, werden damit doch schulische Anforderungen weiter abgesenkt.

So können Schüler neuerdings nach § 5 der Verordnung sogar mit zwei Fünfen in Abschlussfächern statt bisher nur mit einer zu Prüfungen zugelassen werden. Zudem darf bei sehr guten Leistungen in den Prüfungsfächern lt. § 10 eine schriftliche Prüfung völlig entfallen. Die Jahresnote wird so einfach gleich Endnote. Man mag das als kulante Möglichkeit zwar komfortabel und erleichternd finden, nur fehlt damit eine besonders qualifizierte Bewährungssituation, die gerade leistungsfähige Schüler doch als Herausforderung ansehen konnten. Prüfungen sind auch Übungen!

Selbst im mündlichen Bereich wird statt zweier nach § 11 nur noch eine Prüfungsleistung verpflichtend sein. Besonders gravierend: Die umfassende Jahresarbeit in der Klasse 10, eine komplexe schriftliche Darstellung zu einer immerhin nach eigener Neigung selbst gewählten Thematik und bisher Bestandteil der Prüfungsleistung, fällt plötzlich einfach weg.

Den Verzicht auf so wesentliche Anforderungsbereiche noch dreist als Qualitätsverbesserung darzustellen, ist bewusst irreführend. Anhaltend hohe Abbrecherquoten in der Berufsausbildung deuten eher darauf hin, dass die Berufs- und die Mittlere Reife zu wenig schulisches Rüstzeug sichern. Auf bisherige Prüfungsinhalte zu verzichten, ist – im Sinne eines höchst fragwürdigen Entgegenkommens – darum gerade nicht der Weg zu einer erforderlichen Qualifikation. Im Gegenteil, solche Prüfungen zeigen uns, wie der tatsächliche Wissensstand der Schüler wirklich ist.

Offenbar möchte das Ministerium schlechte Prüfungsergebnisse und mehr noch die Zahl gänzlich fehlender Abschlüsse statistisch verbessern, indem bisher bestehende Regelungen aufgeweicht werden. Darin erkennen wir einen dreisten Etikettenschwindel. Gute Abschlüsse wollen über sicheres Vermitteln und Üben redlich erarbeitet sein, als dass sie trickreich dekretiert werden sollten.“

AfD-Fraktion MV

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