Die 64. Sitzung des Ausschusses für Soziales, Gesundheit und Sport brachte erschreckende Enthüllungen über die verheerenden Auswirkungen der Mindestmengenregelung auf die medizinische Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern zutage. Experten, darunter renommierte Mediziner wie Dr. Placke und Dr. Stehle von der Universitätsmedizin Rostock, sowie betroffene Patienten, alarmierten über die katastrophalen Konsequenzen dieser fragwürdigen Praxis. Dazu erklärt unser gesundheitspolitischer Sprecher, Thomas de Jesus Fernandes:
„Die Schließung des EINZIGEN Transplantationszentrums in Mecklenburg-Vorpommern wurde als Super-GAU für das Bundesland bezeichnet. Die Auswirkungen sind fatal: Die klinische Ausbildung und fachärztliche Weiterbildungen sind nicht mehr möglich, was die Attraktivität der Unimedizin Rostock sinken lässt und zu einem Dominoeffekt führt, der auch andere Unternehmen und Experten aus dem Land vertreibt. Schwerstkranke Menschen müssen nun erhebliche Wegstrecken auf sich nehmen, was die medizinische Notfallbetreuung gefährdet und zu einer Destabilisierung der gesamten medizinischen Versorgung führt.
Trotz dieser alarmierenden Entwicklungen bleibt der Verband der Ersatzkassen e.V. (VDEK) unbeirrt bei seiner skandalösen Meinung, dass die Mindestmengenregelung die Qualität sichere und unabdingbar sei. Dabei werden Patienteninteressen offenbar vollkommen ignoriert. Doch die Realität sieht anders aus: Die Qualität und Expertise des Rostocker Transplantationszentrums wurden durch regelmäßige Prüfungen und Qualitätsstandards bestätigt, während andere Zentren trotz Erreichen der Mindestmengen mit extrem hohen Mortalitätsraten zu kämpfen haben.
Die Behauptung des VDEK, dass bereits ein großer Anteil der Patienten in Mecklenburg-Vorpommern in andere Bundesländer zur Behandlung gehen, ist irreführend. Vielmehr liegt die Ursache dafür in der vorherigen Austrocknung der Kliniklandschaft durch die Rot-Rote Landesregierung. Doch anstatt die gravierenden Probleme anzuerkennen, verstrickt sich der VDEK in kühle und absurde Behauptungen, dass die Versorgung sichergestellt sei. Damit hat der VDEK mal wieder bewiesen: wer etwas will, findet Wege und wer etwas nicht will, findet Gründe. Es ist an der Zeit, dass die Politik handelt und Ausnahmeregelungen für Mecklenburg-Vorpommern schafft. Als Flächenland ist es bereits eine Ausnahme im deutschlandweiten Vergleich und verdient daher besondere Beachtung und Unterstützung. Gleichzeitig muss die Organspende gestärkt und ein Umdenken in der Politik und bei den Krankenkassen eingeleitet werden, um eine humane und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung für alle Bürger sicherzustellen.“