Die Europäische Union will analog zu den geschützten geografischen Angaben für Lebensmittel nun auch Erzeugnisse des Handwerks mit regionaler Bedeutung schützen lassen. Laut Antwort auf eine Kleine Anfrage des Abgeordneten Martin Schmidt plant die Landesregierung dazu keine weiteren Schritte. Dazu erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Martin Schmidt:
„Da gibt es endlich mal wieder eine gute Idee aus Brüssel, die ein Europa der Tradition schützen und vermarkten will. Doch ähnlich wie schon bei den geschützten Ursprungsbezeichnungen und geografischen Angaben wird unser Land wieder leer ausgehen. Bei den Regionalsiegeln auf Verpackungen von Lebensmitteln oder dem Schutzstatus bestimmten Nutztierrassen fehlt Mecklenburg-Vorpommern ja bereits als fast einziges Land. Während Lübecker Marzipan, Lüneburger Heidschnucken, schwäbische Spätzle und Thüringer Rostbratwurst überall bekannt sind und nur vor Ort produziert werden dürfen. Hier versagte die Landesregierung bereits in der Vergangenheit, um pommersche Wurstspeisen, Mecklenburger Rippenbraten und Pommerngänse schützen zu lassen. Ein AfD-Antrag zur Hilfestellung des Landes für die Erzeuger wurde abgelehnt.
Nun wird das gleiche Desinteresse bei Handwerksprodukten an den Tag gelegt. Jeder weiß, dass beispielsweise unsere wunderschönen Darßer Türen und Pommersche Fischerteppiche längst als immaterielles Kulturgut gelistet sind. Aber unser Kulturgut steht laut Antwort der Landesregierung wortwörtlich noch nicht einmal auf dem Zettel. Jetzt glotzt die Landesregierung an der Seitenlinie, bis Schwarzwälder Kuckucksuhren und Solinger Messer die Treffer versenken. Die AfD-Fraktion fordert die Landesregierung eindringlich auf, sich der Sache anzunehmen. Akteure des heimischen Kunsthandwerks und der regionalen industriellen Produktion sollen auf den Weg zum Schutzstatus gebracht werden.“
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