Deutsche Bahn auf Krisenkurs – Ausbildung zum Lokführer bald auf dem Abstellgleis

Die Deutsche Bahn sucht per Annonce u.a. Verkäufer, Kassierer und Call-Center-Agenten, um diese und andere zu Lokführern umzuschulen. Anders als in der dreijährigen Berufsausbildung sollen sich jene Quereinsteiger bereits nach 10 bis 12 Monaten »Triebfahrzeugführer« nennen dürfen. Zum schleichenden Niedergang einer derart wichtigen dualen Ausbildungsform wie dieser erklärt der bildungspolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Enrico Schult:

»Ob explodierende Studentenzahlen oder immer mehr Quereinsteiger, welche in anderen Berufsfeldern ihr Glück versuchen, die qualifizierte Berufsausbildung gerät immer mehr aufs Abstellgleis wie in unserem Falle. Dabei war sie jahrzehntelang Garant für eine solide Ausbildung, ein de facto vorzufindendes Fachwissen der Absolventen und damit auch Pfeiler des Wirtschaftswachstums in Deutschland. Ein verzweifelter Rückgriff auf immer mehr Quereinsteiger, wie im Fall der Deutschen Bahn, kann diese Lücke jedoch nicht schließen – ganz im Gegenteil: diese ist sogar kontraproduktiv oder gar gefährlich.

Wenn nun ehemals Mitarbeiter aus Call-Centern oder anderen Branchen sich nach wenigen Monaten zu Lokführern umschulen lassen, fragt man sich ernsthaft, ob eben diese jener verantwortungsvollen und mit großen Risiken verbundenen Tätigkeit nach kurzer Umschulung überhaupt gewachsen sind ; man ist ja schließlich nicht mit einem PKW oder Lastenfahrrad unterwegs. Andererseits stellt sich die Frage, warum überhaupt noch jemand eine anspruchsvolle Ausbildung aufnehmen sollte, wenn die Politik aus heiterem Himmel beschließt, am Ende Hinz und Kunz nach kurzer Einweisung alle erdenklichen Berufe ausüben zu lassen. Wir brauchen nicht mehr Quereinsteiger, sondern kompetent ausgebildetes Fachpersonal.

Dafür ist es unabdingbar, die Position der Berufsausbildung gegenüber dem Studium hervorzuheben, die Jugendlichen in den Schulen endlich mit dem nötigen Wissen auszustatten, aber auch ihr Durchhaltevermögen in der anschließenden Ausbildung zu stärken. Die klassische duale Berufsausbildung ist in ihrer Wertigkeit nicht zu ersetzen, ihr muss weiterhin die Zukunft gehören. Der Rückgriff auf provisorisch umgeschulte Quereinsteiger verschleiert nur die Symptome der momentan Bildungs- und Ausbildungsmisere – die Ursachen liegen indes viel tiefer. Hier bedarf es grundlegender Veränderungen in der Bildungspolitik.«

AfD-Fraktion MV

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