Bildungsministerium steht das Wasser in Sachen Lehrergewinnung offenbar bis zum Hals, denn nun versucht man, Lehrer über Elterngespräche an Schulen zu rekrutieren

In einem Schreiben an Elternhäuser von Schülern kündigt das Bildungsministerium für heute einen „Informationsnachmittag“ in Güstrow an, um weitere Lehrkräfte und unterstützendes Personal zu gewinnen, aus der Elternschaft der jeweiligen Schulen bzw. Orte selbst. Dazu erklärt der bildungspolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult:

„Trotz all der aufwendigen, teuren und effekthascherischen Initiativen des Ministeriums, endlich mehr Lehrer für die Schulen zu gewinnen, ist die Not groß. So groß, dass nun in der Weise einer Mobilmachung Eltern von Schülern unmittelbar an den Schulorten für einen Seiteneinstieg gewonnen werden sollen. Skandalös, denn alle Eltern vertrauen ja zunächst darauf, dass ihre Kinder in der Schule einen fachlich gut aufbereiteten Unterricht bekommen, von pädagogisch geschultem Personal natürlich. Das Schreiben des Bildungsministeriums kommt aber einer Kapitulation gleich. Als Vater zweier schulpflichtiger Kinder graust es mich, dass Eltern nun schon überredet werden sollen, sich einfach mal als Lehrer auszuprobieren. Was ist nur aus der einstigen Bildungsnation Deutschland geworden, was ist das für ein fatales Signal an die Eltern?

Offenbar hat es die Bildungsbürokratie aufgegeben, noch auf solide grundständige Lehrerausbildung zu setzen, deprimiert von den nach wie vor extrem hohen Abbruchquoten im Lehramtsstudium. Nun aber ‚unkompliziert und zwanglos‘, wie es das Ministerium leutselig locker verkündet, flott mal Eltern für improvisierte Lehrtätigkeit heranziehen zu wollen, offenbart nicht nur absolutes Systemversagen, sondern ist pädagogisch und fachlich verantwortungslos. Um den Lehrermangel mit durchprofessionalisierten und persönlich geeigneten Lehrkräften zu begegnen, muss die Attraktivität des Lehrerberufes endlich wieder gehoben und vor allem muss die hohe Abbrecherquote der Lehramtsstudenten gesenkt werden.

Wir als AfD setzen daher auf die Gründung einer pädagogischen Hochschule für die Ausbildung von Lehrern aus dem Land für das Land – ohne akademische Überfrachtungen, also betont praxisnah und zugeschnitten auf die genauen Bedürfnisse unserer Schüler. Bis 2030 fehlen MV vor allem durch Renteneintritt 7000 Lehrer! Eine pädagogische Hochschule, beispielsweise in Schwerin, könnte die Lehrerausbildung nachhaltig sicherstellen. Wir sollten das endlich ergebnisoffen diskutieren, deshalb hat die AfD in die morgige Landtagsdebatte einen entsprechenden Antrag eingebracht.“

AfD-Fraktion MV

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