Das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen IQB untersuchte nach 2011 und 2016 zum dritten Mal, inwieweit Viertklässler in den Fächern Deutsch und Mathematik die bundesweit geltenden Bildungsstandards der Kulturministerkonferenz erreichen. Die Ergebnisse sind alarmierend. Dazu erklärt der schulpolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult:
„Wenn schon die Mindeststandards von achtzehn bis zwanzig Prozent der Schüler nicht mehr erreicht wurden und damit die Qualität im Lesen, Zuhören und in der Orthografie sowie Mathematik gegenüber 2016 noch mal um 8 bis 10 Prozent sank, ist das ein Desaster.
Es verlieren vor allem die Jungen im Vergleich zu den Mädchen und die Migrantenkinder gegenüber deutschen Mitschülern. Migranten sind benachteiligt, wenn nur noch in 62 Prozent ihrer Familien Deutsch gesprochen wird.
Wir versprechen uns mit Blick auf Grundschüler weniger von neuen Medien und digitaler Zerstreuung als von Alltagskultur im Elternhaus – dort, wo Kinder aufwachsen: Aufmerksam miteinander sprechen, sich gut zuhören, im zugewandten Gespräch wie beim Vorlesen, ein Gedicht lernen oder zusammen singen, das schult Sprache und Denken so, dass die Grundschule daran anschließen kann. Frühe Entwicklungsrückstände in prägenden Jahren sind später kaum mehr aufzuholen.
Meine Fraktion möchte in der Primarstufe einer soliden Grundlagenbildung entscheidenden Vorrang geben und im Zuge des ruhigen Vermittelns, Übens und Wiederholens zu Konzentrationsvermögen, Selbstüberwindung und Ausdauer erziehen, dazu brachten wir gezielt eine Änderung des Schulgesetzes ins Landtagsplenum ein.
Die immensen Defizite der Grundschüler stereotyp entweder in sozialen Unterschieden oder in der Pandemiezeit verursacht zu sehen sind schulpolitischer Selbstbetrug. Das Schulgesetz sichert allen Kindern gleiche Möglichkeiten und gewährleistet diese ganztags. Ein verändertes Unterrichtsverständnis – substanz- und zielorientiert, motivierend, aber fordernd – würde auf lange Sicht endlich bessere Ergebnisse sichern.“