Im Bestreben, die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern, hat sich die Bundesregierung für zwei eigens schwimmende LNG-Terminals u.a. am Standort Lubmin entschieden. Während sich Wirtschaftsminister Meyer erfolgreich für diese Option eingesetzte, mahnt der für Tourismus- und Verbraucherschutz zuständige Sprecher der AfD-Fraktion, Paul-Joachim Timm:
»Lubmin und unsere Strände an der Ostsee leben in einem existentiellen Verhältnis mit und vom Tourismus. Gigantische Flüssiggastanker und Landeterminals sind für wahr kein Hingucker und stören eindringlich unser wunderschönes Ostseepanorama, welches es zu bewahren gilt. Wo wollen sie die Terminals installieren? An der Lubminer Seebrücke? Wo und wann ist dahingehend eigentlich die notwendige Umweltverträglichkeitsprüfung in Angriff genommen worden? Eingebettet in Wunschvorstellungen nach ganzheitlicher Klimafreundlichkeit seitens der Landesregierung erscheinen jene auf Schiffsdiesel angewiesenen Tanker gen Lubmin doch rückständig und paradox.
Fraglich ist zudem, ob die Infrastruktur Lubmins dahingehend überhaupt ausgebaut werden muss, wenn sich doch nur wenige Kilometer weiter der hochmoderne Industriehafen Swinemünde samt LNG Terminal befindet. Weitaus umsichtiger wäre da eine deutsch-polnische Lösung, sprich von Sminemünde eine Pipeline an das durch Nord Stream 2 bestehende Lubminer Verteilernetz anzuschließen und auszubauen. Bedingt durch ein bereits bestehendes und modernes LNG-Terminal in Swinemünde wäre der Eingriff geringer und würde uns mit unserem Nachbarn verzahnen. Nach zurückliegenden Protesten polnischer Seite, dass der Bund eben diese Option bis dato ausgeklammerte, wäre dies ein wechselseitiger Zusammenschluss, welcher verträgliche Energie auf deutscher Seite sichert.
Der Eindruck drängt sich auf: Meyer und die Bundesregierung bauen ein Luftschloss, welches sich in der Realität jedoch in Rauch auflöst und lediglich auf dem bereits angeschlagenen Konto der Verbraucher niederschlagen wird. Gewiss: die Infrastruktur an Pipelines in Lubmin ist gegeben, doch wurde diese für Lieferketten aus dem Osten optimiert, welche nun mutwillig gekappt werden sollen. Ostdeutschland, und darunter Mecklenburg-Vorpommern, zieht den Kürzeren im Rahmen dieser Politik.«